Fußball. Unterbrechen statt abbrechen: So lautet die Devise des Niedersächsischen Fußball Verbandes (NFV) in der Corona-Krise. Die Saison der Herren, Frauen und Jugendlichen im Amateurfußball wird eingefroren und am 1. September fortgesetzt. Das ist das Ergebnis einer Konferenz am Freitagabend der 42 Kreisvorstände des NFV.
Somit wird die Corona-Zwangspause bis zum 31. August ausgebaut. Sofern die 2600 Vereine in Niedersachsen dem Vorschlag des NFV zustimmen und die Behörden die Freigabe erteilen, wird die Saison am 1. September fortgesetzt. Mitte nächster Woche soll die finale Entscheidung fallen. Für den NFV war eine Fortführung der aktuellen Spielzeit die einzig diskutable Lösung. „Ein Abbruch bringt keine Vorteile. Ganz im Gegenteil: Es kämen weitere Haftungsfragestellungen auf“, sagt NFV-Präsident Günter Distelrath nach der rund zweistündigen Videokonferenz. Dieser Vorschlag gilt für alle Ligen ab der Oberliga abwärts. Auch ein späterer Wiederbeginn sei möglich, dann würde die Saison 2020/2021 komplett ausfallen.
Auch der Bayerische Fußballverband (BFV), größter Landesverband unter dem Dach des DFB, hat seinen Amateurfußballern dieses Vorhaben als Lösung unterbreitet. BFV-Präsident Rainer Koch ging bei seinem Statement explizit auf die rechtlichen Fragestellungen ein: „Wir wollen keine Prozesse, keine einstweiligen Verfügungen! Die sportlichen Entscheidungen sollen auf dem Rasen fallen und nicht am Grünen Tisch.“ Pikant ist allerdings, dass der brandenburgische Verband unlängst angekündigt hat, seine Saison nicht über den 30. Juni hinaus zu verlängern. Inwieweit bundesweite Einheitlichkeit im Amateurfußball hergestellt werden kann, wird die spannende Frage der nächsten Tage und Wochen werden.